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Anthroposophie als sinnstiftende Erkenntnispraxis

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Anthroposophie als sinnstiftende Erkenntnispraxis

Für den modernen Menschen haben Wissenschaft und das daraus resultierende Wissen zu Recht eine zentrale Bedeutung eingenommen. Beides erschließt uns Menschen die Zusammenhänge der uns umgebenden Natur, das soziale Leben und unser Verhältnis zu uns selbst. Zugleich gibt es uns die Grundlage, die Welt bewusst zu gestalten, Technik, Kunst und Kultur zu ermöglichen. 

Allerdings produziert jede Wissensgrundlage und damit verbundene Grundannahmen – wie z. B. eine reduktionistische und materialistische Denkweise – unerwünschte „Nebenwirkungen“. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, sagte Einstein und verwies damit auf die kulturelle Notwendigkeit, immer wieder neue Betrachtungsweisen zu erforschen und sie besser verstehen zu lernen.

Die Anthroposophie wurde von Steiner als eine Denkweise entwickelt, die die philosophische und wissenschaftliche Bedeutung einer geistigen Dimension des Lebens ergründet. Dabei erhebt sie den Anspruch und stellt sich der Anforderung, geistige Forschungsgegenstände mit wissenschaftlicher Exaktheit zu untersuchen. Erst dadurch können sie in ein Verhältnis zu naturwissenschaftlichen Denkweisen gesetzt werden und als Grundlage für praktisches Handeln dienen.

Anthroposophie wird fälschlicherweise, sowohl von Befürwortern als auch Kritikern, als komplexes und dogmatisches Ideengebäude mit fertigen „Wahrheiten“ angesehen. Dabei gerät in den Hintergrund, dass Anthroposophie zunächst eine philosophisch begründete Erkenntnispraxis ist, die auf drei Säulen aufbaut:

  1. Die denkende Beobachtung der eigenen Erkenntnistätigkeit, die, folgt man Steiner, auf eine Differenzierung von Wahrnehmen und Denken hinausläuft. 
  2. Die Beobachtung und begriffliche Differenzierung von materiellen, seelischen und gedanklichen Wahrnehmungen, die jeder Mensch an sich und der ihn umgebenden Natur machen kann. 
  3. Die Schulung meditativer Betrachtungsweisen, die über lange Zeiträume eingeübt werden müssen.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnispraxis ist eine Reihe naturphilosophischer, anthropologischer sowie kulturwissenschaftlicher und soziologischer Denkweisen und Fachbegriffe entwickelt worden. Eine Auswahl davon ist im Glossar dargestellt.

Für den modernen Menschen haben Wissenschaft und das daraus resultierende Wissen zu Recht eine zentrale Bedeutung eingenommen. Beides erschließt uns Menschen die Zusammenhänge der uns umgebenden Natur, das soziale Leben und unser Verhältnis zu uns selbst. Zugleich gibt es uns die Grundlage, die Welt bewusst zu gestalten, Technik, Kunst und Kultur zu ermöglichen. 

Allerdings produziert jede Wissensgrundlage und damit verbundene Grundannahmen – wie z. B. eine reduktionistische und materialistische Denkweise – unerwünschte „Nebenwirkungen“. „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, sagte Einstein und verwies damit auf die kulturelle Notwendigkeit, immer wieder neue Betrachtungsweisen zu erforschen und sie besser verstehen zu lernen.

Die Anthroposophie wurde von Steiner als eine Denkweise entwickelt, die die philosophische und wissenschaftliche Bedeutung einer geistigen Dimension des Lebens ergründet. Dabei erhebt sie den Anspruch und stellt sich der Anforderung, geistige Forschungsgegenstände mit wissenschaftlicher Exaktheit zu untersuchen. Erst dadurch können sie in ein Verhältnis zu naturwissenschaftlichen Denkweisen gesetzt werden und als Grundlage für praktisches Handeln dienen.

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  2. Die Beobachtung und begriffliche Differenzierung von materiellen, seelischen und gedanklichen Wahrnehmungen, die jeder Mensch an sich und der ihn umgebenden Natur machen kann. 
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